Auf Basis der Daten des Statistischen Bundesamtes hat die FAZ Anfang August 2017 gemeldet, dass die bürokratischen Belastungen für die deutsche Wirtschaft pro Jahr etwa 45 Milliarden Euro ausmachen. Dabei seien die Kosten aufgrund Landes-, Kommunal- sowie EU-Recht nicht inkludiert. Die 45 Milliarden entstünden lediglich durch die Bereitstellungspflicht von Daten und Informationen für Behörden und Dritte durch Bundesrecht.
Der Bürokratiekosten-Index
Auf Anfrage der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gab das Statistische Bundesamt Destatis Auskunft.
Basis sind jährliche Kostenschätzungen, wobei diese über einen so genannten Bürokratiekosten-Index vergleichbar werden. Absolute Werte sind schon durch Lohnsteigerungen etc. nicht wirklich vergleichbar. Der Index bereinigt diese Einflussfaktoren.
Im Jahre 2012 wurde der Index auf den Wert 100 gesetzt.
Seit 2015 liegt der Index-Wert unter dem Wert von 2012. Soweit so gut. Schließlich hatte die damalige Bundesregierung vor mittlerweile 11 Jahren den Bürokratiekosten in Deutschland den Kampf angesagt. Es folgten weitere Initiativen wie das Mittelstandsentlastungsgesetz 2009.
Allerdings wirklich signifikant gesunken sind die Bürokratiekosten nicht, wie der folgende Auszug verdeutlicht:
Kostenanteil aufgrund Bundesrecht
Der Kostenanteil aufgrund Bundesrecht mache demnach unglaublich 45 Milliarden Euro aus.
Dabei handelt es sich um Verpflichtungen, Daten und sonstige Informationen für Behörden oder Dritte zu beschaffen, verfügbar zu halten oder zu übermitteln.
— Statistisches Bundesamt Destatis
Bei ca. 3,7 Millionen Unternehmen in Deutschland wären das im Schnitt über 12.000 Euro pro Unternehmen im Jahr – allein druch Bundesrecht. Da darf man gar nicht weiter drüber nachdenken.